Yvonne Friedli | Sopran
Andreas F. Staffel | Klavier
Anlässlich des zweihundertfünfzigsten Geburtstags des Dichters Friedrich Hölderlin gestalten Yvonne Friedli und Andreas F. Staffel eine Hommage mit Textvertonungen von Benjamin Britten, Victor Ulmann und der Uraufführung der vier Diotimalieder von Andreas F. Staffel. Das Konzert findet am 30.10.2020, 20 Uhr unter Einhaltung der vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln im Musikstudio Ohrpheo statt und wird zudem live gestreamt.
Der Eintritt ist frei, Spenden via paypal sind erwünscht!
Programm
Victor Ullmann: Hölderlinlieder für Sopran und Klavier (1943)
Benjamin Britten: Six Hölderlinfragments op. 61 for Soprano and Piano
Andreas F. Staffel: 4 Diotimalieder für Sopran und Klavier (1999/2020, U.A.)
Robert Schumann: Gesänge der Frühe für Klavier (An Diotima)
Benjamin Brittens 6 Hölderlinlieder stammen aus dem Jahr 1958. Diese bildhaft lebendigen Werke sind eine Hommage an den von ihm verehrten Dichter. Die drei Hölderlinlieder des jüdisch-stämmigen Victor Ullmann entstanden unter tragischen Umständen. Sie gehören zu seinen letzten Arbeiten, bevor er am 16. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort kurz nach seiner Ankunft vergast wurde. Die Gesänge der Frühe (An Diotima) gehören ebenfalls zu den letzten Werken Schumanns und sind inspiriert durch Hölderlins Roman Hyperion. Andreas Staffels Diotimalieder entstanden 1997 und wurden Anfang 2020 von ihm in zwei Fassungen mit Klavier bzw. Akkordeonbegleitung überarbeitet. Sie beginnen mit der dunklen Elegie: Menons Klagen um Diotima und enden mit einem hoffnungsvollen Hymnus.
Über Yvonne Friedli
Die Schweizer Sopranistin Yvonne Friedli studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin bei Norma Sharp und Thomas Quasthoff. Sie war Mitglied der Interpretationsklasse Julia Varadys und der Liedklasse von Wolfram Rieger. Meisterkurse bei Dietrich Fischer-Dieskau, Peter Konwitschny und Irvin Cage vervollständigen Ihre Ausbildung.
Seit dem erfolgreichen Engagement am Landestheater Neustrelitz als lyrischer Sopran (Gilda, Pamina, Lucia) und im sogenannten Zwischenfach (Donna Anna, Poulenc „la voix humaine“, Undine) erweitert sie kontinuierlich ihr Partienspektrum bei Christiane Libor, Berlin und Georg Christoph Sandmann, Dresden/Leipzig mit den anspruchsvollen Partien des jugendlich-dramatischen Fachs (Elsa „Lohengrin“, Elisabeth und Venus „Tannhäuser“, Agathe „Freischütz“, Micaela „Carmen“, Mariza „Gräfin Mariza“, Rosalinde „Fledermaus“).
Parallel dazu tritt sie regelmäßig als Konzert- und Oratoriensängerin an repräsentativen Orten (Zürich, Berlin, Oxford, Wien) mit Brahmsrequiem, Mahler 8, Honegger „Roi David“, Janacek „Glagolithische Messe“, Bruckner „Te Deum“, den Bachpassionen u.a. auf.
Ihr Engagement für zeitgenössische Musik kam im Konzerthaus Berlin mit der „Verwandlung“ von Paul Heinz Diettrich, bei der Berliner Erstaufführung von Alfred Felders „Atesh“ in der Philharmonie Berlin, bei dem Festival „Intersonanzen“ in Potsdam mit der Uraufführung von Andreas Staffel „ÜBerlin“ und bei der Uraufführung von Cathy Millikan „alles was besteht“ in der Tonhalle Zürich zu tragen. Außerdem erschien bei „NEOS MUSIC“ 2013 eine CD mit Liedern des Amberger Komponisten H. E. E. Walter.
Liederabende (R. Strauss, Mendelssohn, Schubert, Brahms) vervollständigen das umfangreiche Repertoire der Künstlerin.
Über Andreas F. Staffel
Das kompositorische Werk von Andreas F. Staffel reicht vom groß besetzten Orchesterstück über Oper, Film- und Theatermusik bis hin zur variablen Kammermusikbesetzung. Seine Musik wurde von namhaften Ensembles, Solisten und Orchestern auf internationalen Festivals uraufgeführt. Als Pianist und Performer arbeitet der ehemalige Meisterschüler von Oleg Maisenberg regelmäßig mit den verschiedensten Neue Musik- und Kammermusikensembles sowie mit DJs, Schauspielern und Rockensembles zusammen. Sein Duo ad lib. (zusammen mit dem Klangkünstler Julius Holtz) verbindet komponierte Musik mit Liveelektronik, Improvisation und Videokunst.
Staffels sinnliche und hochexpressive Musik spielt mit den Grenzen und Tabus der einzelnen Genres. Sein einzigartiger Sinn für Klang und Sprache ist geprägt von einer großen Offenheit und Neugier gegenüber Neuem und Unbekannten. Viele seiner Werke sind von zeitgenössischer Malerei inspiriert, wie z.B. das Streichquartett Nr.3 nach Bildern des von ihm verehrten Malers Gerhard Richter oder das Klavierstück „ Magic Squares“ (nach Paul Klee).
Musikstudio Ohrpheo
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